Montag, 16. März 2009

II

Ein verschämter Nachruf des Direktors des Scheffold Gymnasiums auf Michaela Köhler geb. Müller galt einer der Lehrerinnen in Winnenden von der Clemens Vergin berichtete. Das Titelbild des Focus beinhaltet eine Reihe von Fotos der Opfer, darauf kann jetzt nicht eingegangen werden, es liegt in der Presseverantwortung des Focus. Angegeben wird der Staatsakt findet am Samstag in der Borromäus-Kirche in der Regie der Staatskanzlei Villa Reitzenstein statt, zum ökumenischen Gottesdienst sind zwei Bischöfe gebeten, für die 600 Plätze werden Platzkarten ausgegeben.
Ein Gedenkgottesdienst in der Augustinuskirche war bis zum letzten Platz gefüllt, es kann sein, daß diese Schulgottesdienste in Vergessenheit geraten sind, es ist jetzt nur, eine Institutionengeschichte zeichnet die Entwicklung der Psychiatrie und der Fürsorgewissenschaften sowie der Medizin auf wobei die Gründung in der Säkularisierung 1807 liegt als das Schloß der Landesklinik gewidmet wurde, eines ist die Zäsur im Nationalsozialismus mit der Deportation nach Neuhausen ob Egg, beim Truppenübungsplatz Heuberg.

Eines ist eine Regionalgeschichte des Rems-Murr Kreises nach der Kreisreform und daß Frau Köhler bevor sie Bundespräsidentengattin wurde Lehrerin in Winnenden war, diese politische Wandlung wird durch die Biographie gehen, eben daß Lehrer eine prägende Rolle haben, zum anderen daß der politische Alltag wie die Rede von Kultusminister Rau auf der Synode der Evangelischen Kirche zeigt kaum unterbrochen wird, diese Routine der Schulpolitik gilt es so zu unterbrechen wie die lebensfremden Curricula, Schulattentate gehören nicht zum Lehrplan.

Es ist nun dieses wenn man bohrt wird der Faschismus zutage treten, hier sind die Dokumentationen in der Stiftung Gedenken und Versöhnung noch offenzulegen, hier ist jedoch auch darauf einzugehen wie eine Kleinstadt lebensfähig sein soll, man kann es doch nicht von einem S-Bahnanschluß abhängig machen und je nach Gusto behaupten, der Kreis soll die Pychiatrie erhalten oder das Land soll für diesen Kreis und die Stadt ein Vorbild sein, hier ist bereits der Schulenstreit der Psychologie programmiert.

Das nächste, eine Kleinstadt ist nicht unabhängig von der Corporate Governance der Konzerne wie sie IBM, HP, Daimler AG und Bosch, Stiehl, Whirlpool bieten, dieses ist der Ruf der Region und der Agglomeration, diese wilden Größenwahnfantasien in Stuttgart sind in der Kleinstadt am Rande eben als der Größenwahn gesehen worden, der seine Manifestation suchte.

Eben auch wenn das institutionelle Gedächtnis der Bundesrepublik sechzig Jahre zurückreicht, am Tag nach dem Staatsakt die G20 Finanzmarktkonferenz anzusetzen bedeutet, die Provinz muß diese Rolle aktiv zu definieren lernen.

Wieviele Stellenverlagerungen bei IBM, wie weiter mit Märklin, Markenschutz für Stiehl in China, Entwaldung und Plantagen in Indonesien, Kärcher und die Vorliebe von Sarkozy für gründliche Reinigung, dann die Ingenieurentwicklung und der Weltmarkt, ich denke diese Entwicklungen gilt es an diesem Tag im Auge zu behalten.

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