Montag, 7. April 2008

Ein Nachruf auf Josef Überall

Er wird am Donnerstag um zwölf Uhr in einer Stahlurne auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof begraben.
Josef Überall begann als Lichtdesigner auf der Weltausstellung in Montreal von einem Büro in Düsseldorf aus.
Die Bekanntschaft rührte aus der Hütte in der Halde bei Alfdorf her als er in einem Astrundhaus einen Hondagenerator installieren sollte, danach bekam er das Atelier von Wilhelm Fehrle auf dem Zeiselberg und dieses hat er bis Ende April im zweiundsiebzigsten Jahr nicht mehr verlassen.
Er sprach Düsseldorfer Dialekt.

Wenn man bei wikipedia nachsieht findet man, die Weltausstellung in Montreal fand 1967 statt, damals war ich zwölf Jahre alt also nicht gerade für Lichtinstallationen zu begeistern, jedoch, Josef 1936 geboren war dann 31 Jahre alt und praktizierte Stahlgravur.

Es liegt zum einen an der Beschränktheit der Weltausstellungen und am Tourneebusiness ob Installationen die Benutzung überdauern, es liegt an den Kriterien, die angelegt werden.

Meine Vermutung, daß er Jakob Wilhelm Fehrles Atelier benutzte kann nicht bestätigt werden, der Besuch dort geht auf 1972 zurück und Fehrle war Skulpteur, der Picasso in Paris kannte jedoch vor dem ersten Weltkrieg und der sich für das Kriegerdenkmal auf dem Marktplatz schämte, das gerade zu 1914-1918 gegossen wurde, Fehrle setzte den Bronzeguss mit örtlichen Gießereien ein und es ist damit diese Verbindung von Materialität und Handwerklichkeit entstanden, die für die Moderne prägend war jedoch für die Kunst eben das Einzelstück bedeutet.

Josef war Hammer- und Nagelkünstler, er konnte jedoch diese Einzelstücke der Arte Povera nicht kommerzialisieren, in der einen Disziplin der Lichtinstallationen war im Walter Giers weit voraus, man hatte hier wenigstens Objekte die funktionieren jedoch für die Computeranwender eben Vorstufen eines sinnvoll zu verwendenden Werkzeuges sind.

Eine Ausstellung wurde im gmünd Tech an Ostern beendet, hier kann jedoch das Steuerverfahren um die Stiftung würth und die Eigentümerschaft des Objektes, das von der VGW gebaut wurde eingreifen und ob das Programmierteam ausschließlich für Würth eintritt muß ein Konzeptbericht ergeben, man hat es doch mit Kunst am Bau und Kunst im Objekt und Kunst im Büro zu tun und nicht jedermann wollte ein Überallcollage täglich sehen, jedoch, Fehrles Atelier war benutzbar, auch hier ist die Bewohnbarkeit hinter dem Werk- und Nachlassgedanken zurückgetreten.

Eindeutig jedoch wird sein, daß er die Zwangsräumung und die Abrißverfügung für die Neubebauung des Zeiselberges nicht überlebte, dies sind Spekulationen die nie bewiesen werden können.

Deutlicher jedoch ist die Erwähnung des Stollens im Zeiselberg für Montage- und Schanzarbeiten der Faschisten mit Zwangsarbeitern für die Zahnradfabrik.

Für solche Projekte gibt es keine Unterlagen, die Gerichtsakten sind aussortiert, das Stadtarchiv wenig ergiebig was die Opferstiftung angeht, tagesaktuell kommt jedoch, daß Anwalt Witti die Anwaltszulassung wegen Untreue gegenüber Entschädigungsberechtigten entzogen wurde.

Was hier am Dienstag festgestellt werden soll ist, die Urne Josefs wird am Donnerstag um die Mittagszeit im Dreifaltigkeitsfriedhof beigesetzt.

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